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Jiri se rozdíl

am .

Hala, Jiri;  tschechischer Eishockeyspieler, der 2000 nach Österreich kam und für den HC TWK Innsbruck, die Vienna Capitals, den EHC Black Wings Linz und die Graz 99ers in der höchsten österreichischen Eishockeyliga gespielt hat.

ORB vs. Casino Panthers

1 : 4 (1:2; 0:2; 0:0)

Tor: Gabriel Chr. (Ass. Pommer)

Vor dem letzten Spiel in der diesjährigen NHL-Saison hatten die Bullen noch alles in der Hand, um den Klassenerhalt aus eigener Kraft zu schaffen. Die Ausgangssituation war klar, mit einem Sieg sollte eigentlich nicht mehr viel passieren. Aber aufgrund des letzten Aufeinandertreffens mit den Panthers wagte eigentlich niemand das Wort "Sieg" in den Mund zu nehmen und die Marschroute lautete: eislaufen - kämpfen - dagegenhalten - offensiv in Erscheinung treteten. Nachdem Simon Lindschinger und Walter Zehenthofer wieder im Kader waren, konnte auch eine kompetitive Mannschaft aufs Eis geschickt werden.

Bereits in den ersten Minuten war klar, dass diese Partie kein müder Abklatsch des Defensivkampfes vom ersten Aufeinandertreffen am Samstag werden würde. Die Bullen starteten konzentriert und engagiert in das letzte Saisonspiel und auch der Ex-Profi in den Reihen der Panthers sollte in diesem Match einigemale verwundert aus der Wäsche schauen. Manndeckung und aggressives Forechecking war angesagt und so wurden bereits tief im Angriffsdrittel die ersten Störaktionen seitens der Bullen gesetzt. Die Panther versuchten immer wieder den Spielaufbau von hinten und wollten mit Schwung durch das Mitteldrottel in die Bullenzone eindringen. Zumeist konnten die Roten allerdings entscheidend stören, aber wieder war es die 9. Spielminute, in der die #44 im Powerplay goldrichtig stand und einen von Erwin abgewehrten Schuss im Slot trocken zu Führung der Panthers einnetzte. Die Enttäuschung bei den Bullen hielt nur kurz an, gleich besann man sich erneut auf die Offensive und bereits eineinhalb Minuten später brandete Jubel auf der Spielerbank der St. Josefer auf: Andi Pommer bediente Christoph Gabriel, der den vielumjubelten Ausgleich erzielte. Die Bullen setzten nach und konnten einige Chancen herausspielen, doch fehlte das nötige Quäntchen Glück vor dem Tor. Auf der anderen Seite machte es wieder der Fels in der Brandung mit einem Solo: der Austrotscheche im Dress der Panthers konnte ungestört seine Kreise vor dem Bullentor ziehen und ein Schuss aus 4-5 Metern ist eine Übung die im Schlaf gelingt. Mit 1:2 ging es in die erste Drittelpause, in der es wenig zu meckern gab - die Bullen schossen doppelt so oft aufs Tor der Panther, neutralisierten den großteil der Casinomannschaft und rannten sich die Seele aus dem Leib.

Die Panthers waren auch im Mitteldrittel bei weitem nicht so überlegen, wie noch im ersten Spiel am Samstag. Zu aggressiv und motiviert spielten die Bullen an diesem Donnerstag Abend. Da bedurfte es schon einiger schauspielerischer Raffinesse und der tatkräftigen Unterstützung der Schiedsrichter, damit die Panthers das Kommando übernehmen konnten: ein leichter Kontakt, ein 193cm-Koloss der auf den Boden fällt und ein Pfiff, der gleichbedeutend mit einer 3-Minuten-Strafe gegen Walter Z. war, brachte eine Überzahlgelegenheit für die Panthers. Lange hatte es den Anschein, dass die Bullen diese überstehen könnten, doch in der letzten Minute der Strafe musste Erwin doch noch hinter sich greifen und den 3. Treffer der Panthers hinnehmen. Zu diesem Zeitpunkt hatte im Gegensatz zur Samstagspartie niemand die Befürchtung, dass die Bullen in ein Debakel laufen könnten. Ganz im Gegenteil, die Bullen hatten vielleicht sogar mehr Torchancen als die Panther, lediglich im Abschluss haperte es. Als Andreas Gabriel nach einer leichten Berührung auf die Strafbank musste, ein Bandencheck an einem Bullen aber ungeahndet blieb, platzte unserem Sepp der Kragen. Er wies den Schiedsrichter auf die zuvor genannten Situationen hin und wollte zu korrekter Regelauslegung auf beiden Seiten animieren - dem Schiedsrichter gefiel die Wortwahl wohl eher nicht und so verbannte er den gesamten Trainerstab (Sepp, Karl, Franz G.) von der Trainerbank - auch ein Novum in der Vereinsgeschichte. Noch in der folgenden Überzahl machten die Panthers den vierten Treffer und stellten den Pausenstand von 1:4 her.

Auf der Bullenbank ging es recht ruhig zu, die verbliebenen Altvorderen in der Mannschaft übernahmen die Pausenansprache, wobei es nicht wirklich viel zu besprechen gab: jeder fightete und wollte von sich aus in den letzten 20 Minuten noch einmal alles geben. Trotz der sicheren Führung waren die Panthers sichtlich nervös und der tschechische Spielertrainer forderte mehr Einsatz von seinen Mitspielern. Gleich zu Beginn des Drittels wanderten unmittelbar hintereinander 2 Panthers in den Käfig (Strafbank), doch leider konnten die Bullen weder im 5 gegen 4 noch im 5 gegen 3 punkten, vielmehr herrschte durch zwei Konter von "Eh-schon-wissen" zwei Mal Feuer am Dach - doch Erwin behielt die Ruhe und hielt seinen Kasten sauber.  Lediglich Walter Z. setzte sich noch entscheidend in Szene: nach seiner zweiten Dreiminutenstrafe in diesem Spiel sah er die Chance auf den vereinsinternen "Bad Boy" der Saison. Nachdem ein Stockschlag eines Panthers ungeahndet blieb, mimte er den Rächer und heftete den Panther unsanft an die Bande. Die für diese zugegebenermaßen unnötige Aktion vergebene 3 Minuten PLUS Spieldauerdisziplinarstrafe katapultiert ihn somit auf Rang 1 der Badboy-Wertung.In den letzten 20 Minuten dieser NHL-Saison konnten die Bullen leider nicht mehr nachlegen, verhinderten aber durch großen Einsatz auch einen weiteren Treffer, womit es beim 1:4 blieb.

Fazit: Eine der besten Leistungen in dieser Saison blieb für die Bullen unbelohnt. Warum? "Jiri se rozdíl" - "Jiri machte den Unterschied": die Panthers sind eine kompakte Mannschaft mit guten Einzelspielern, doch die #44 drückte dieses Mal dem Spiel seinen Stempel auf (2 Tore, einige gefährliche Aktionen und zwei schauspielerische Leistungen die zu Strafen und somit 2 Powerplaytoren führten). Dennoch gilt den gesamten Bullen ein Pauschallob für ein wirklich gutes Spiel, das leider mit 0 Punkten für die Bullen endet. Dies bedeutet, dass man nun nur noch warten kann, wie die anderen Mannschaften spielen - abwarten und Bier trinken ist nun die Devise.

Next Game: irgendwann im Oktober 2013 ;-)