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Das Beste kommt zum Schluß

am .

vs.

ORB

vs.

BlackAngels

1:2 (1:1; 0:0; 0:1)

Tore ORB: Gabriel Chr. (Bossler W.)

Offizieller Spielbericht der NHL 

Die letzte Partie in der Saison 2014/15 kann gleichsam als Zusammenfassung für die gesamte Saison gesehen werden. In der Kabine ist ausreichend Platz, da verletzungs-, krankheits- und urlaubsbedingt oder aufgrund familiärer Verpflichtungen einige Spieler nicht einsatzfähig sind. Die Stimmung ist gut, die Betreuer versuchen mit einfachen Worten auf die Jungs einzuwirken und das Ende, ja das ist bezeichnend für die gesamte Saison... Vorab noch zur Ausgangssituation: für die Sankt Josefer geht es um die "Goldene Ananas" respektive noch maximal um ein versöhnliches Abschiednehmen und ein paar Punkte - der sechste Tabellenplatz ist so oder so einzementiert. Die Angels aus Kumberg müssen gewinnen, wollen sie sich direkt für den Aufstieg qualifizieren.

Während die Old Red Bulls nur mit zwei Linien in die letzte Schlacht ziehen, bringen die Kumberger ein volles Regiment mit 16 Feldspielern in Stellung. Die Kufen wurden gewetzt, von Beginn an wurde um jeden Millimeter der Eishalle zu Hart gekämpft. Kratzen, zwicken, beißen - beinahe alles Register wurden gezogen. Die Anspannung vor allem untern den Akteuren in Schwarz aus Kumberg war spürbar und vor allem in jedem Zweikampf sowie bei jeder Entscheidung des Schirigespanns auch hörbar. Auf jeden Fall wurde auf Biegen und Brechen gekämpft, aber es wurde auch Eishockey gespielt - und wie! Beide Mannschaften spielten mit Zug zum gegnerischen Tor, wenngleich den Kumbergern doch etwas mehr Pouvoir zuzuschreiben war. Die mangelnden Möglichkeiten machten die Red Bulls allerdings durch Kampfgeist und persönlichen Einsatz aller Akteure mehr als wett. Dennoch waren es die Kumberger, die als Erste die Halle zu Hart im wahrsten Sinne des Wortes zum Beben brachten und mit 1:0 in Führung gingen. Die roten Kämpfer ließen sich jedoch nicht entmutigen und stachen mit dem Ausgleich zum 1:1 mitten ins Herz der Kumberger Seele. Willi Bossler bediente Christoph Gabriel und stellte den Pausenstand her.

Im Mitteldrittel änderte sich wenig am Spielgeschehen. Die Kumberger spielten und schnürten die Bullen immer wieder im eigenen Drittel ein. Doch die Bullen ließen die Angels nicht zum entscheidenden Abschluß kommen. Immer wieder war ein Schläger, ein Schlittschuh oder sonst ein Ausrüstungsgegenstand oder Körperteil eines Sankt Josefer Spielers entscheidend zwischen dem Puck und der Torlinie. Und wenn alle Versuche fehlgeschlagen waren, stand da noch der "Feverman" im Kasten: Erwin Graf lief im wahrsten Sinne des Wortes unter Volldampf und auf hoher Temperatur - immer am Limit, aber immer am Posten. Trotz der leichten Überlegenheit der Kumberger hieß es nach 40 Minuten weiterhin 1:1.

Die letzten zwanzig Minuten boten dann ein Spektakel sondergleichen: die Kumberger wurden nervöser und nervöser, denn ein Punkt war zu wenig. Ähnlich einem angeschossenen Tier wurden sie auch immer aggressiver und setzten sich das eine oder andere Mal nicht gang regelkonform zur Wehr. Dennoch war es Martin Reichmann, der nach der Reaktion auf einen Crosscheck an ihm auf die Strafbank musste. Die Spannung war förmlich zu spüren, doch die Sankt Josefer brachten sowohl diese Unterzahl als noch eine weitere Unterzahl nach Strafe des Assistgebers des einzigen Treffers sauber über die Bühne. Im letzten Drittel wurden aber auch die Offensive der Bullen immer stärker und sie beschäftigten den Kumberger Goalie mehr als gut. Bis zwei Minuten vor Schluss stieg die Spannung immer weiter an und gipfelte sodann in einem finale Furioso. Die Nerven lagen blank und die Spieler warfen alles in die Schlacht, was sie noch hatten. Einige Male sollte dies etwas zu viel sein und so hagelte es Strafen wie noch nie: 58:00 - Doppelausschluß Daum (ORB) und Haas (Kumberg)
; 58:50 - Olyniyk (ORB); 59:05 - Doppelausschluß Gabriel Chr. (ORB) und Papst (Kumberg); 59:18 - Doppelausschluß Gabriel A. (ORB) und Traussnig (Kumberg). So eng wie es auf der Strafbank auf beiden Seiten war, so eng war auch das Match und JA, es wurde tatsächlich auch noch Eishockey gespielt. Die Kumberger nahmen nach dem ersten Doppelausschuß ihren Goalie vom Eis und kassierten nach einem Befreiungsschlag von Thomas Olyniyk beinahe das 1:2. Doch wie so oft in dieser Saison ist das Glück ein Vogerl - und die ORBs sind wohl eher eine Vogelscheuche, die Federvieh vertreibt: Die Kumberger hatten noch immer ihren Goalie draussen und konnten aufgrund der Einzelstrafen mit 5 Feldspielern gegen 3 Old Red Bulls antreten. Sage und schreibe 18 Sekunden vor Schluß zappelte der Puck tatsächlich im Netz und die Kumberger jubelten über das 2:1 und den vermeintlichen Aufstieg. In den letzten Sekunden hatten die Bullen noch die Chance auf den Ausgleich, doch mit einer Portion Glück konnter der Kumberger Goalie die Scheibe noch vor der Linie stoppen. Beim letzten Bully jubelten die Kumberger bereits, doch direkt vom Bully ging die Scheibe zeitnah mit der Schlusssirene noch knapp neben das Kumberger Tor - fast wäre noch der verdiente Ausgleich gelungen. So blieb es beim 1:2 aus Sicht der Bullen.

Fazit: Die Bullen kämpfen, die Bullen rackern, die Bullen spielen, die Bullen laufen - doch die Bullen verlieren... Spiel 16 in der diesjährigen NHL-Saison und wieder einmal gehen die Sankt Josefer ohne Punkte vom Eis. Dennoch war es eines der besten Spiele, das heuer abgeliefert wurde. Sogar die doch kritischen Trainer sprachen nach dem Match ein Pauschallob für die gesamte Mannschaft aus und das war absolut gerechtfertigt. Nun geht es in die Sommerpause, aber schon im August oder September gibt es ein Wiedersehen am Eis. Zuvor gibt es noch ein Highlight, wo es den einen oder anderen Tipp zum Abschauen gibt, denn Anfang Mai reist eine stattliche Abordnung aus Sankt Josef nach Prag zur IIHF-A-WM und sieht nebst D-A-CH auch das Tre Kronor - Team sowie Team Canada im direkten Vergleich.

"Spü ma unser Spü, mia san rot und hobt's Spaß"

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