Halali - die Old Red Bulls auf der Jagd nach Punkten
Jagd, die: bezeichnet das Aufsuchen, Nachstellen, Fangen, Erlegen und Aneignen von wildlebenden Tieren
ORB vs. Wildlife Kirchbach
4 : 3 (1:1; 1:1; 2:1)
Tore: A. Weber (Ass: A. Gabriel), M. Trifterer, A. Gabriel (Ass: M. Trifterer), M. Gangl (Ass: A. Weber)
Die Zeiten, in denen Sepp und Sir Karl (der diesmal nicht dabei war) aus dem Vollen schöpfen können und mit vier Verteidigern und drei Sturmlinien planen können, sind vorbei. Trotz der Rückkehrs unserers Globetrotters aus Südkorea war erneut "Not am Mann", zumal Martin seine geplante Hüftrenovierung in Anspruch nahm und sich für eine OP unters Messer legte. Dennoch war klar: die Rechnung mit den Kirchbachern ist auszugleichen und das 1:2 aus dem ersten Aufeinandertreffen sollte getilgt werden. Einfaches Eishockey mit konsequenter Verteidungsarbeit und möglichst wenig Eigenfehlern wurde als Schlüssel zum Erfolg ausgegeben.
Von Beginn an sah man zwei ebenbürtige Mannschaften, die um jeden Zentimeter am Eis kämpften und auf beiden Seiten großen Einsatz an den Tag legten. Die Schiedsrichter sahen das ähnlich, allerdings etwas kleinlich und so entwickelte sich ein etwas zerfahrenes und von vielen Strafen gezeichnetes Playoffmatch. Strafen wurden allerdings auf beiden Seiten ausgesprochen und die Bullen kamen in den Genuß von Überzahlspielen: in der 12. Spielminute war man mit einem Mann mehr am Eis, doch es waren die Kirchbacher, die in Führung gingen. Wieder einmal hatten die Bullen einen Konter gefressen und sahen sich mit einem 0:1-Rückstand konfrontiert. Doch bereits das nächste Überzahlspiel sollte besser laufen und Andreas Gabriel bediente Anton Weber mustergültig - unser Toni ließ sich diese Chance nicht nehmen, schaute auf und traf zum 1:1 Pausenstand.
Im Mitteldrittel setzte sich der offene Schlagabtausch fort und beide Mannschaften neutralisierten sich. Die Torchancen wurden mehr und beide Torleute konnten sich nicht über mangelnde Beschäftigung beklagen. Vorerst hielten die Jungs ihren Kasten auf beiden Seiten sauber, in der 34. Minute schlug allerdings erneut der "EC Gumhold" zu: der Topscorer - und wie es scheint - Sargnargel der ORBs erzielte seinen insgesamt vierten Treffer gegen die Bullen (beide Tore im ersten Match und auch der Führungstreffer an diesem Abend ging an den Mann mit der #96). Der Treffer zum 2:1 für Kirchbach war übrigens der Einzige in diesem Match der bei numerischem Gleichstand fiel. Denn bereits der Ausgleich in der 38. Minute durch Michael Trifterer fiel in Unterzahl, der soeben aus Asien zurückgekehrte Verteidiger schnappte sich die Scheibe, tänzelte die Kirchbacher in Gangnam Style - Manier aus und hämmerte die Scheibe wie einen Wurfstern unhaltbar in die Maschen. Noch immer ausgeglichen (2:2) ging es in die alleseintscheidenden letzten zwanzig Minuten.
Viel gab es von Seiten des Betreuerstabs nicht auszusetzen, außer dass die offensichtliche Konterstärke der Kirchbacher eleminiert werden sollte. Das Spiel nahm im dritten Drittel nur langsam fahrt auf, beide Mannschaften wollten nicht zu viel riskieren. Erst ab der 48. Minute kam wieder massiv Bewegung ins Spiel - zumindest auf Seiten der Bullen: denn zu diesem Zeitpunkt musste ein Kirchbacher auf der Strafbank Platz nehmen und als ihm eine Minute später ein weiterer Spieler mit einer Strafe folgte war die Chance auf die erstmalige Führung für die Bullen natürlich groß. Und diese Chance ließen sich die Sankt Josefer nicht nehmen. Die Scheibe wurde im Angriffsdrittel gehalten und Richtung Tor gebracht. Einen eher harmlosen Schlänzer von der Blauen Linie von Michael Trifterer lenkte Andreas Gabriel entscheidend ab und sorgte somit für das vielumjubelte 3:2 für die Bullen. Noch immer hatten die Bullen Überzahl, denn durch den Treffer war erst eine der beiden zuvor verhängten Strafen abgelaufen. Die Nummer 96 der Kirchbacher machte das, was er schon vielfach gezeigt hatte: die Scheibe im eigenen Drittel annehmen, Fahrt aufnehmen, ein Haken Links, ein Haken Rechts, eine Körpertäuscheng und die Old Red Bulls zum Staunen bringen: anders ist es nicht erklärbar, dass ein Kürlauf durch vier Bullen über die gesamte Eisfläche möglich ist und auch wenig Gegenwehr da ist. Den abschließenden Haken um den Goalie beherrst der Routinier natürlich aus dem FF und so gab es das 3:3 und lange Gesichter auf der Bullenbank zu bestaunen. Es waren allerdings noch 10 Minuten zu spielen und die Aussicht auf die ersten Punkte beflügelte die Bullen noch zusätzlich. Die Bemühungen zum entscheidenden Treffer wurden durch einen Strafe gegen die Bullen in der 55. Minute etwas gebremst, doch nicht eingestellt. Diesmal waren es erneut die Bullen, die in Unterzahl jubelten. Anton Weber bediente seinen Sturmpartner und der packte den Hammer aus: der Kirchbacher Goalie war gegen den Kracher von Manuel Gangl chancenlos und die Bullen führten abermals. Die Kirchbacher versuchten nochmals alles, die Old Red Bulls verteidigten allerdings geschickt. Als 7 Sekunden vor Schluß auch noch ein Bully im Angriffsdrittel für die Bullen gegeben wurde, schien alles klar zu sein. Ein doppelter taktischer Fehler eines Bullenverteidigers kostete allerdings beinahe noch den Sieg, doch Erwin Graf konnte den Puck in sprichwörtlich letzter Sekunde noch blockieren.
Fazit: Alles in allem ein nicht unverdienter Sieg, in einem Match in dem beide Mannschaften ebenbürtig waren, aber die Bullen den Sieg bis zur sprichwörtlich letzten Sekunde um das Eitzerl mehr wollten. Die Marschroute aus dem Vorjahr wird fortgesetzt - auch im letztjährigen Playoff haben sich die ORBs die Punkte brüderlich mit den Gegnern geteilt. Im ersten Spiel wurde beobachtet, im zweiten Spiel gepunktet. Wenn das Gesetz der Serie hält, folgen am Donnerstag im Rückspiel gegen die Timberwolves die Playoff-Punkte Drei und Vier...
Next Game: ORB vs. Timberwolves am Donnserstag, den 7.3.2013 um 18:00 Uhr